Wenn Herpes keine Beine hat, wie kommt er dann von den Nervenknoten zu unserer Haut?

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In der Tat geht der Virus nirgendwo hin. Es sieht aus wie ein Knödel in einem Topf.

Die meisten von uns werden früher oder später mit Herpes simplex infiziert. Die Immunität kann das Virus normalerweise nicht vollständig beseitigen und setzt sich in unseren Nervenknoten ab. Entweder im Kopf oder näher am Kreuzbein. Dort kann ihm die Immunität nichts antun.

Wenn das Immunsystem geschwächt ist oder aus einem unbekannten Grund das Virus plötzlich beschließt, aus den Nervenknoten herauszukommen, beginnt es sich auf unseren Lippen oder anderswo zu vermehren. Es klingt unangenehm. Aber interessant.

Das heißt, rein theoretisch gesehen wissen wir, dass Herpes ein Virus ist, das nicht schwimmen oder kriechen kann. Es ist nur ein Stück DNA, das in eine Proteinverpackung eingewickelt ist. Wie kommt es also von tief verborgenen Nervenknoten in die Haut?

Tatsächlich blieb das Virus, wie es sich in den Nervenzellen befand, formal dort.

Tatsache ist, dass unsere Nervenzellen sehr, sehr lange Prozesse haben. Manchmal sind sie einen Meter lang. Was wir Nerven nennen, ist ein komplexes Bündel von Nervenzellprozessen.

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Der Prozess einer Nervenzelle ist Teil der Nervenzelle selbst. So etwas wie kommunizierende Schiffe. Nun, wie eine Sanduhr. Aus der einen Hälfte der Sanduhr wird etwas in die andere Hälfte gegossen. Aber das System ist geschlossen.

Und innerhalb der Prozesse finden ständig intrazelluläre Angelegenheiten statt. Eine Art Bewegung.

Dort gibt es bei diesen Prozessen ein ganzes System, ähnlich einer Eisenbahn mit Schienen und kleinen Zügen, die irgendwo entlang des Nervs fahren.

Es ist klar, dass alles in unseren Zellen kocht und kocht und sich bewegt. Viren floppen dort auch wie gekochte Knödel in einem Topf mit kochendem Wasser.

Das Virus weiß nicht, wie man kriecht oder schwimmt, aber wenn ein solcher Knödel in einen Zug steigt, der entlang der Stacheln fährt, stürzt er damit an die Peripherie. In die Haut. Und schon dort wird es beginnen, sich zu vermehren. Vielleicht macht er Blasen auf seinen Lippen, oder vielleicht stampft er sich nur leise. Es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Etwa das gleiche Schema funktioniert mit dem Tollwutvirus. Der verrückte Hund beißt uns auf den Finger und das Virus fährt mit derselben vorbeifahrenden Lokomotive auf die Straße. Aber nur in die entgegengesetzte Richtung - in Richtung unseres Gehirns.

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